Historisch-formal begann der Zweiten Weltkrieg am 1. September 1939 um 04.45 Uhr mit dem Angriff der Deutschen Wehrmacht auf Polen. Um die Invasion Polens zu rechtfertigen, fingierte die deutsche Seite mehrere Vorfälle. Der bekannteste ist die vorgetäuschte Überfall auf den Sender Gleiwitz von als polnische Widerstandskämpfer verkleideten SS-Angehörigen am 31. August. Dabei verkündeten diese in polnischer Sprache die Kriegserklärung Polens gegen das Deutsche Reich. Den militärischen Angriff begann das deutsche Linienschiff Schleswig-Holstein auf die Westerplatte in Danzig. Die polnische Armee war der vordringenden Wehrmacht zwar zahlenmäßig ebenbürtig, doch technisch und in der Art der Kriegführung unterlegen. Der schnelle Sieg über Polen prägte den Begriff ‘Blitzkrieg’ und die taktische Kriegsführung Deutschlands bis Ende 1941. Am 3. September erklärten Frankreich und das Vereinigte Königreich Deutschland den Krieg. Aufgrund dessen begann am 5. September eine begrenzte und eher symbolische Offensive der Franzosen gegen das Saargebiet. Am 27. September erfolgte eine Weisung Hitlers an das Oberkommando des Heeres zur Ausarbeitung eines Angriffsplanes, den so genannten ‘Fall Gelb’. Bis zum 29. Oktober stand der Plan. Er sah vor, dass zwei Heeresgruppen durch die Niederlande und Belgien vorstoßen sollten, um somit sämtliche alliierten Kräfte nördlich der Somme zu zerschlagen.